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skate-IN, skate-IN Magazin, 16.08.2001

Dr. med Johannes Peil steht Rede und Antwort

"Nie ohne Helm und Protektoren"

Dr. med Johannes Peil ist Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin. Er leitet die Sportklinik Bad Nauheim und ist Präsident des Zentralverbandes ambulanter Therapieeinrichtungen e. V. (ZAT).
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Dr. med Johannes Peil

Sind Inline-Skater einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt als andere Sportler?

Inline-Skaten ist eine noch junge Sportart, die von vielen Sportlern aller Altersklassen erst neu begonnen wird. Entsprechend geringer sind am Anfang die persönlichen Erfahrungen und um so höher ist das Verletzungsrisiko.

Wie gefährdet sind Skater im Verkehr?{/f
}
In belebten Innenstädten stellen wir mit Besorgnis eine überproportionale Zunahme von Unfällen fest. Auf entsprechenden Parcours und angelegten Wegen ist das Risiko geringer.

Was sind typische Verletzungen beim Skaten, was sind die Folgen?

Ein Drittel betreffen Hand, Unterarm und Ellenbogen. Werden bei Kindern und Jugendlichen die Wachstumsfugen - wichtig für das Längenwachstum der Knochen - verletzt, kommt es häufig zu Fehlstellungen betroffener Gelenke. Brüche betreffen zu 65 Prozent Hand, Unterarm und Ellenbogen. Knie-, Fuß- und Unterschenkel-Crashs sind ebenso häufig, aber fallen mehr durch Schürfverletzungen, Prellungen und Verrenkungen auf. Rumpf und Becken werden in zirka 10 Prozent der Fälle verletzt. Kopf und Hals betreffen 20 Prozent, besonders bei zunehmenden Kollisionen unter Skatern mit teils gravierenden Folgen.

Lassen sich durch Schützer Verletzungen vermeiden oder zumindest mildern?

Protektoren können wirksam schützen, wenn durch individuelle Auswahl ein guter Sitz für das jeweilige Gelenk erreicht wird.

Gibt es Schützer, auf die ein erfahrener Skater auch verzichten kann?

Nein! Schutzkleidung für Hand, Handgelenk, Ellenbogen und Knie ist für alle unverzichtbar. Das Tragen eines hochwertigen Fahrradhelms ist ein absolutes Muss.

Welche Forderungen stellen sich aus ärztlicher Sicht für den optimalen Schutz?

Handgelenkprotektoren bieten noch keinen ausreichenden Schutz. Weder für das Fallen nach hinten mit oft schwersten, deformierenden Brüchen der Handgelenke, noch für die Handflächen. Weiterentwicklungen müssen insbesondere für Kinder und Jugendliche besseren Schutz bieten. Beim Helm ist das Ziel ein besserer Gesichtsschutz. Am besten wären leichte, effektive Protektoren, die in sportgerechte Kleidung eingearbeitet werden können. Die vorhandenen Produkte sind aber in jedem Fall besser, als ohne Protektoren zu fahren.

Was ist wichtig beim beim Kauf?

Wichtiger als das Design ist die körpergerechte Passform und zwar individuell für jede Körperregion. Auf Set-Angebote besser verzichten.

Helfen aus Ihrer Sicht Vorschriften zum Schutz für alle Skater?

Einsicht statt Verbote! Das Tragen von Protektoren muss selbstverständlich sein. Auch für Probefahrten oder den ersten Ausflug gilt: Nie ohne Helm und Protektoren. Insbesondere Ungeübte stürzen nicht selten bei den ersten Schritten. Erfahrene Sportler sollten wie Erwachsene an der roten Ampel Vorbild für Kindern und Anfänger sein. Ebenso wichtig ist eine Grundausbildung der Skate-Technik, wo das Erlernen des Bremsens an erster Stelle steht und das vorausschauende Fahren, um schwerste Unfälle zu verhindern.



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Publiziert am 16.08.2001. Verantwortlich für den Inhalt ist allein der Autor. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH.
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