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Inline-Skates sind keine neue Erfindung aus den USA: Schon 1760 erfand der belgische Musikinstrumenten-Hersteller John Josef Merlin die "Patins roues alignées" - Schuhe mit Rollen in einer Reihe. Er montierte kleine Metallräder an seine Schlittschuhe und "skatete" damit über das Parkett eines angesehenen Maskenballs am Londoner Königshof. Seine rasante Fahrt endete jedoch rasch in einem Spiegel, da der Fahrer nicht wußte, wie er mit seinen Skates zum Stillstand kommen sollte. Dieses Problem haben wir auch heute noch, nur unternehmen die wenigsten ihre ersten Testläufe im Spiegelsaal.
Im 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Versuche, einen Schlittschuh-Ersatz zu konstruieren, um unabhängig von Eisflächen das ganze Jahr über gleiten zu können. Es entstanden meist einfache Rollschuhmodelle mit 2x2 Rollen. Die Blütezeit des Rollschuhfahrens war um die Jahrhundertwende, als die verschiedensten rollenden Untersätze konstruiert wurden. Rollschuhbahnen und Hallen entstanden.
Die Weltkriege brachten die Entwicklung zum Stillstand. Die Rollschuhe verloren ihre Bedeutung als Mittel zur körperlichen Ertüchtigung und zum Freizeitvergnügen. Es blieb lange bei den Schuhen mit 2x2 Rollen-Konzeption, die zwar erhältlich waren, sich aber nur geringer Beliebtheit erfreuten.
Amerikanische Eishockeyspieler aus der NHL führten die Rollschuhe schließlich aus ihrem Schattendasein. Um auch im Sommer effektiv trainieren zu können, griffen sie auf das Konzept der hintereinander geschalteten Rollen zurück. So entstand ein neuer Hockeyschuh. Die Fahreigenschaften dieser "In-Line-Skates" wurden nach und nach verbessert, neue Technologien wurden entwickelt. Die Skates überzeugten nicht nur die Hockeyspieler, sondern wurden auch wieder als Sportgeräte und zur Entspannung benutzt. Von den USA aus breiteten sich die 'High-Tech-Rollschuhe' schnell aus.
In Deutschland verstärkte sich der Boom seit Anfang der 90er Jahre: 22 Millionen Paar Skates wurden allein von 1992 bis Mitte 1998 importiert. 12 Millionen Menschen besaßen 1998 in Deutschland mindestens ein Paar Skates, laut Umfrageergebnissen sollen es 2000 rund 17 Millionen sein. Inzwischen ist das Inline Skaten sowohl Breitensport als auch Leistungssport. Es gibt sowohl Wettkämpfe im Speed, Aggressive, Inline-Hockey oder Cross Skaten als auch große Volksläufe, die sich wachsender Beliebtheit erfeuen.
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