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skate-IN, skate-IN Magazin, 16.08.2001

"Schon mal um die Ecke gewetzt?"

Auf den Spuren des "rollenden Taschenmessers"

Das Land der Berge, der Kuhglocken, der Schokolade und des berühmten Käses, hat etwas außergewöhnliches zu bieten: Ein "rollendes Taschenmesser" mit Namen "Wetzer". Es ist handlich, klappbar, nur nicht so scharf wie das weltbekannte Allzweckgerät. Um so schärfer jedoch sein Design.
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kickboard-fahrer
Der gute alte Roller so mancher Kindertage erlebt derzeit seine Renaissance. Denn rollerartige Kleinstfahrzeuge mit Lenker oder Joystick in allen möglichen Ausführungen liegen bei Jung und Alt voll im Trend. Unter der Masse an Modellen, die unsere Gehwege bevölkern, ist der "Wetzer" made in Switzerland etwas ganz besonderes: Er ist der "Urvater" aller durch die Lande düsenden Bretter!

Ein skateboardähnliches Fortbewegungsmittel, dass mit einem Joystick zum Festhalten und einer Hinterradbremse ausgerüstet ist. Zusammengeklappt ist der "Wetzer" mit seinem Tragegurt leicht über die Schulter zu hängen. Praktisch. Eben wie ein Schweizer Taschenmesser.

skate-IN besuchte die Wetzer GmbH in Ober-kemptthal/Schweiz. In einem verträumten Tal zwischen sattgrünen Bergen liegt die Heimat des "Wetzers". Kein riesiger Firmenkomplex erwartet uns, sondern ein zweistöckiges Gebäude mit einer alten krächzenden Holztreppe. In der ehemaligen Weberei herrscht eine angenehm ruhige Atmosphäre ohne Maschinenlärm und donnerndes Getöse. Wir treffen Edwin Schmid, den Geschäftsführer der Wetzer GmbH. Kein hektischer Manager im Designeranzug. Nein, ein ruhig und bodenständig wirkender Mann, der unsere Fragen freundlich beantwortet. Er hat seinen Arbeitsplatz in der zweiten Etage, die zusätzlich als Lager sowie als Reparaturstätte dient.

kickboards
Wie kam es zum "Wetzer"? Der Skateboard-Boom der 90er Jahre, brachte den Zürcher Fotografen Patrick Rohner auf die Idee, für Nicht-Freaks das Skateboard mit Steuerungsknüppel und Bremse auszustatten. Als Stadtmensch suchte er außerdem nach einem nützlichen Verkehrsmittel, um kurze Strecken schnell und unkompliziert zurücklegen zu können. Rohner schraubte schließlich ein Metallrohr aus seinem Fotostudio auf ein Skateboard. Das kultige Stickboard für jedermann und damit eine echte Innovation war geboren! Der Name war schnell gefunden: "Wetzer". In der Schweiz bedeutet "Wetzen" sehr schnell gehen. Nach mehrjährigem Optimierungsprozess war es 1998 dann endlich soweit: Der "Wetzer" wurde als weltweit erstes Produkt dieser Art an der ISPO in München vorgestellt!
Sicherlich hätte man nun einen Riesenkonzern mit Massenproduktion aufbauen und groß angelegte Werbekampagnen starten können. Das lag aber nicht im Sinne der "Wetzer"-Macher. "Klein und vornehm bleiben" ist seit jeher die Philosophie. Die Arbeit sollte "geruhsam" verlaufen. So wurden selbst in Spitzenzeiten nie mehr als 3500 Stickboards im Monat produziert.

montage
Inzwischen hat man die Produktion zurückgefahren. Die Wetzer GmbH wolle und könne mit dem derzeitigen Boom nicht mithalten. Als Ursache für das momentane Nachfragetief betrachtet Schmid die günstigeren Konkurrenzmodelle aus Asien, die den europäischen Markt überschwemmen. Er sieht eine Durststrecke von zwei Jahren, bis der Boom- wie er prophezeit- einmal vorbei sein sollte. Die Wetzer GmbH wird jedoch weiterhin ihrer Philosophie treu bleiben, auf Qualität setzen und eine qualitätsbewusste Klientel ansprechen. Sei es der coole Teenager oder der trendige Manager. Gerade in Großstädten wie Frankfurt oder London sind Mikro-Verkehrsmittel wie der "Wetzer" bei Bankern und Managern äußerst beliebt. Denn Parkplatzmöglichkeiten und lästige Strafzettel gehören zur Vergangenheit. Der Weg zur Arbeit kann cool und lässig mit dem Handy am Ohr zurückgelegt werden.

technik
Im Keller des Gebäudes wird der Roller hergestellt und verpackt. Zur Zeit unseres Besuches arbeitet nur eine Mitarbeiterin in der Produktion. Je nach Auftragslage kommt eine weitere Angestellte hinzu. Innerhalb von kurzer Zeit wird der "Wetzer" aus vielen verschiedenen Einzelteilen in Handarbeit zusammengebaut. Damit alle Komponenten zusammenpassen, müssen sie millimetergenau gearbeitet sein und zum Teil speziell angefertigt werden. Die Bauteile des Stickboards produziert man haupt-sächlich in der Schweiz, aber auch im Ausland. So hat der Roller Räder aus den USA und Kugellager aus Schweden. Es werden nur edle Materialien wie das hölzerne Brett und der Stick aus Aluminium verwandt. Und im Gegensatz zu einigen anderen Fabrikaten sind alle verwendeten Einzelteile in Original jederzeit erhältlich.

Das "rollende Taschenmesser" präsentiert sich in den schärfsten Outfits: Neben klassischem Schwarz variiert die Palette vom Animalprint, Grasbelag oder Kuhfellmuster, über knallrot bis zum Metalliclook. Seit dem Frühjahr 2000 gibt es auch drei kleinere Ausführungen der fahrbaren Unterlage: "wetzer the kid". Damit die ganze Familie gemeinsam "wetzen" kann.

kickboarder
Vereine und Firmen können mit ihrem Logo oder einem speziellen Design einen "Wetzer" ganz nach ihren eigenen Wünschen gestalten. Auf das hölzerne Trittbrett wird das Logo per Siebdruck oder mittels Folie angebracht und danach mit einer Schicht Quarzsand und zwei Lagen Lack überzogen. Auch Anfänger ohne Vorkenntnisse können den Roller sehr leicht einhändig steuern. Doch Vorsicht! Man sollte es nicht übertreiben. Allzu mutige Zeitgenossen mit einem Hot Dog in der zweiten Hand sollen nur knapp einem Crash entkommen sein. Quietschende Reifen sind vorprogrammiert! Solche Manöver sind demnach nur für Geübte geeignet. Also, los geht´s! Die Saison ist eröffnet: "Have a nice day! Don´t walk, wetz!"



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Publiziert am 16.08.2001. Verantwortlich für den Inhalt ist allein der Autor. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH.
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