Köln - diesseits und jenseits des Rheins. "Do bes e Jeföhl," singen De Höhner, die kölsch-kultige Mundartband. Ein Gefühl, das Skater wortwörtlich erfahren können. "Dr Rhing erop, dr Rhing erav" - die Kölner Roll-Möpse laden ein zur Rheintour.
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Aber wir wollen ja - zunächst rheinaufwärts - auf Tour gehen. Der Weg führt vorbei an den denkmalgeschützten Messehallen, unter der Hohenzollernbrücke durch, über den Wirtschaftsweg des Hyatt-Hotels (Generaldirektor Peter van der Ree ist ein begeisterter Inline-Skater!), unter den Arkaden des Landschaftsverbandes Rheinland und schließlich durch die Tiefgarage des Lufthansa-Hochhauses und damit zugleich auch unter der Deutzer Brücke her. Die nächsten 500 Meter entlang der Siegburger Straße, unter der Severinsbrücke durch bis zum Beginn des Deutzer Hafens gehören zum Kapitel "Nichts ist perfekt". Da muss man durch. Aber dann... holper, holper, Hafenbrücke - und ab geht die Post über die Alfred-Schütte-Allee entlang der Poller Wiesen. Unten am Strom liegen im Sonnensommer die Sonnenanbeter. Nun beginnt die Königsetappe. Am Anfang gibt es zwar noch eine Materialteststrecke. Wenn nach 300 Metern Panzerstraße keine Schrauben wackeln, dürften sie bis in alle Ewigkeit festsitzen. Aber dann schlägt jedes Skaterherz höher, wenn die Speedys richtig Gas geben und die gemütlich dahinrollenden Familien-skater beim Plätschern des Rheins relaxen. Porz - einst widerwillig nach Köln eingemeindet. Die Groov -viel Außengastronomie in einem beliebten Freizeitpark rund um einen toten Rheinarm. Stromkilometer 677 - Kölner Roll-Möpse schießen über das Ziel der zweiten Etappe hinaus. Wer jedoch schon Sehnsucht nach dem Dom hat, kann über die andere Rheinseite umkehren. Der Fährmann des "Krokodilchen" verlangt nur von Radfahrern einen Rollen-Zuschlag. Skater sind Fußgänger (einfache Passage drei Mark). Für Speedskater wird die dritte Etappe interessant. Über den Rheinschutzdamm geht es bis nach Lülsdorf, fast ungebremst, wäre da nicht das Steilstück kurz hinter Porz-Langel. Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt - und aus Roll-Möpsen werden Grashopper (zwangsweise, weil Autostraße quert). Gleich hinter dem Industrieanlagengewirr geht's wieder zurück ans Rheinufer. Ein großes Plakat weist den Weg nach rechts - Häfen + Güter AG sowie Schmitz Deko GmbH - über die Straßenbahnbrücke hinweg. Nach ein paar Metern ist die Rheinidylle wieder hergestellt. Aber Vorsicht! Die Wege sind schmal, und die Pappeln werfen viele gefährliche kleine Äste ab, die zur Stolperfalle werden können. Der Apfelschorle-Trinker aber hat es einfacher. Auf seinen Skates hält er sich, textlich leicht abgewandelt, an das bekannteste Werk "Heimweh nach Köln" des rheinischen Liedermachers Willi Ostermann: "Ich möch nie mieh zo Foos durch Kölle jonn." Quelle: http://www.skate-in-magazin.de |