"Szenearbeit bedeutet hier nichts anderes als zukunftsorientierte Jugendarbeit", so Bernhard Grabbe, Südafrika-Referent der SK Skateboard und Inline-Aggressive im DRIVe, direkt aus Kapstadt. "Die Szene selbst ist zentraler Ort sozialer und kultureller Kommunikation. |
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Skateboard-Workshops in Südafrika sollen die internationale Begegnung junger Menschen fördern; Begegnung mit Menschen, die in anderen Lebens- und Kulturbereichen zu Hause sind und die eine andere Hautfarbe haben". Die verwaltungstechnischen Voraussetzungen von deutscher Seite seien geschaffen, die Suche konzentriere sich derzeit auf Partner aus beiden Ländern, die das Projekt finanziell unterstützen. David Luther, einer der deutschen Begleiter Grabbes durch die Town Ships, lernte Kapstadt als Stadt und Südafrika als Land krassester Gegensätze kennen und kam sich inmitten der Szene wie ein verwöhntes Kind vor: "Wenn man es schafft, die Betroffenheit über die Armut auf den Straßen einen Moment beiseite zu schieben, freut man sich unweigerlich über die unglaublich malerische Landschaft" schrieb er an das skate-IN-Magazin. "Aus allem machen die Leute dort Geld", ist sein Eindruck, "ob als Aufpasser aufs Auto am Straßenrand für zwei Rand (= 60 Pfennig) oder Parkeinweiser. Nachts ist das nicht ganz ungefährlich, denn die Strassenkinder mit dem Klebstoff in der Colaflasche drehen gerne mal am Rad." Und "nach elf Uhr abends sollte man sich auf keinen Fall mehr zu Fuß durch die Stadt bewegen", führt er seinen Bericht weiter aus. Ab Samstag, spätestens 14 Uhr zeige sich, wie groß Skateboarding in Kapstadt wirklich ist, fährt er fort: "An einem beinahe-Zwilling des Embarcadero mitten in der Innenstadt wird man mit 100%iger Sicherheit auf mindestens 50 Skater treffen, die dort den Frust über Schuluniformen und mehr rauslassen. Schöne Curbs, fette Stufen, eine rot gepflasterte Unverschämtheit als Boden und die Garantie, bei einem blutigen Slam (und das sind sie alle) mit allen Krankheiten dieser Erde wieder nach Hause zu fahren", zeichnen den Platz aus. Die Locals tragen es mit Fassung, dass Kapstadt keinen vernünftigen Skateplatz hat, zwar gab es in den letzten Jahren einige Versuche, so etwas auf die Beine zu stellen, aber die Pioniere hatten den finanziellen Atem einfach nicht, ein oder zwei Jahre mit Verlust zu arbeiten. In der Tat hat keiner mehr als sechs Monate gehalten und nun will niemand mehr den Aufbau wagen, obwohl das Interesse an Skateboarding inzwischen kräftig gewachsen ist und weiter wächst. |