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skate-IN, skate-IN Magazin, 16.08.2001

Flotte Cops auf Rollen

Erfurt trägt als erste Dienststelle dem Inline-Boom Rechnung

Das Lachen bleibt ihnen in Zukunft im Halse stecken: Ladendieben, Kleinkriminellen und andere Ganoven, die sich dem polizeilichen Zugriff auf Inline - Skates, Scootern, Skateboards und anderen beräderten Untersätzen flott rollenden Fußes durch enge Gassen der Innenstadt entziehen wollen.
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Denn die Erfurter Polizei hat nachgerüstet: im sportlichen Outfit, ausgerüstet mit Helm, Ellenbogen- und Knieschützern, so wie bei ihren rollenlosen Kollegen mit Dienstwaffe, Handschellen, Funkgerät und Handy, ist die Erfurter Polizei seit Mitte Juni 2001 auf Inline - Streife unterwegs. Als erste Dienststelle schickt Erfurt Beamte mit Inline - Skates auf Verbrecherjagd. Sofort entwickelte sich das amüsante Gerücht, die Polizei hätte kein Geld mehr für Benzin ... - aber hinter der Idee stecken selbstverständlich ganz andere Gründe.

Als neue Form der Bürgernähe und mit der Hoffnung, Zugang zu den Jugendlichen zu bekommen, möchte Erfurts stellvertretender Polizeichef Detlev Schum die rollenden Streifen verstanden wissen. Wir wollen Präsenz zeigen und für die Bürger ansprechbar sein, zum Beispiel auf dem Domplatz und in den Fußgängerzonen für die vielen Touristen, so Schum weiter. Für alle Fälle haben sie natürlich auch den Verwarnblock in der Tasche. Probleme mit Radfahrern haben unsere Fußstreifen öfter, erklärt Erfurts oberster Verkehrspolizist Axel Minka. Der Ordnungszustand in der City habe erheblich nachgelassen. So sei es in letzter Zeit immer öfter vorgekommen, dass Radfahrer - trotz Radfahrverbot - mit einem überlegenden Lächeln im Gesicht den Polizisten auf Fuß - Streife davon fuhren. Unsere Beamten auf Rollen sollen auch Ansprechpartner für Besucher der Stadt sein, erklärt Minka. Deshalb darf ein Stadtplan im Rucksack der grün - schwarz uniformierten Polizisten nicht fehlen.

Sylvia Hoyme und Andreas Hartmann waren die ersten von zunächst sechs Beamten und Beamtinnen, die sich ihre Inline- Skates auf Streife anschnallten. Beiden macht es Spaß. Für Sylvia Hoyme waren die Skates völlig neu, aber sie ist mit der neuen Aufgabe zufrieden: Sie wird bestimmt interessant und ist gut für die Fitness. Andreas Hartmann kann immerhin auf Erfahrungen im Schlittschuhlaufen verweisen. Dabei habe ich mir sogar schon einmal den Knöchel gebrochen, verriet er.

Zudem wurde eine spezielle Ausbildung genossen und eine extra Prüfung absolviert. Falltechniken, sicheres Umgehen und das Anlegen der Schutzkleidung gehörte dazu.

Bei Regen kann Kopfsteinpflaster oder anderer schlechter und glatter Untergrund zur Gefahrenquelle werden, deshalb bleiben die Inliner bei schlechtem Wetter im Spint. Bei trockenem Wetter und Sonnenschein werden je zwei der insgesamt sechs Mann und Frau starken Truppe durch die Straßen und Gassen flitzen. Aber keine acht Stunden am Stück, sondern nur ein bis zwei Stunden am Tag, dann wird wieder zu Fuß weiter gemacht, aufs Fahrrad oder traditionell auf motorisierte Untersätze gewechselt.


Was aber machen die Polizisten, wenn ein Hindernis im Weg steht? Darüber springen? Oder wenn ein Ganove über eine Mauer klettert? Die Inliner abstreifen und auf Strümpfen weiter laufen? Diese Probleme sind den sportlichen Polizisten selbstverständlich bewusst. Aus diesem Grund haben die nicht als Einzelkämpfer ausgebildeten Cops immer ein Funkgerät dabei, um Verstärkung zu rufen. Außerdem sollen in diesem Sommer noch alternativ Mountainbikes zur Erholung von den anstrengenden Skate - Stunden eingesetzt werden.

Bei dem Multisports - Event Highlander am 7. Juli 2001 (berichtet wird in dieser Ausgabe auf Seite 8) beteiligten sich fünf Polizisten aus Berlin. Das Police-Fun-Racer - Team konnte sich im Gegensatz zu den Kollegen aus Erfurt überhaupt nicht vorstellen, auf Inline - Skates Streife zu fahren und Straftäter zu verfolgen. Ihre ablehnende Haltung gegenüber dem polizeilichen Einsatz von Inline - Skates begründete sich mit dem schon angesprochenen Problem: schlechter Untergrund, Hindernisse oder einfach nur Treppenhäuser können den rollenden Flitzern zum Verhängnis werden. Mit Inline - Skates ist man keinesfalls so flexibel wie zu Fuß. Mit Inlinern kommt man schlecht eine Treppe hinauf oder einfach mal schnell über eine Mauer hinüber, erklärte das fünfköpfige Team. Und wichtig sei immer, dass man bei allen Straftaten in der Nähe ist. Was sie sich eher vorstellen könnten, wäre der Einsatz der schnellen Rollen im Innendienst, sozusagen als Aktenroller, wenn es heißt, Unterlagen flott von einem Schreibtisch zum Nächsten zu schaffen!

Die Resonanz bei den Bürgern ist sehr unterschiedlich: es gibt vielfältige Reaktionen, vor allem aber angenehme. Hauptkommissar Axel Minka dazu: Mehrere ältere Frauen zeigten sich erfreut und äußerten den Beamten gegenüber, dass sie nun weniger Angst haben, Opfer eines Taschendiebes zu werden. Als Fazit bleibt bisher festzuhalten, dass es der Thüringer Polizei gelungen ist, ein Stück weit das Sicherheitsempfinden der Bürger zu stärken.

Quelle: http://www.skate-in-magazin.de



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Publiziert am 16.08.2001. Verantwortlich für den Inhalt ist allein der Autor. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH.
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