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Quarc, 13.07.2001

Quarc Slide

Schnelle Bremse mit hohem Spaßfaktor

Viel geübt will sie sein, enthält sie doch viele knifflige Techniken. Doch wer sie einmal beherrscht hat seine Freude daran: Sie hat extrem kurzen Bremsweg, läßt sich als schnellste 180-Wende verwenden, und sieht zudem auch noch cool aus!
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Quarc Slide - etwas anmaßender Name, magst du vielleicht denken. Jedoch war mir diese Bremse noch nie über den Weg gerutscht, aber schon lange grübelte ich, ob man nicht bestimmte Techniken so kombinieren kann, daß sich mehrere Vorteile zu einer eleganten Schnell-Bremse vereinen.

Man muß nur fleißig üben, um diese Bremse von einem gefährlichen Stunt in eine nützliches Werkzeug zu verwandeln :)


Der Ablauf


Aus der Fahrt heraus springst du ganz leicht, so daß du die Füße vom Boden lösen kannst. Deinen Körper drehst du um 180 Grad, genauso auch deinen linken Fuß, so daß er rückwärts zur Fahrtrichtung aufkommt und rollen kann, um die Rollrichtung zu stabilisieren. Das linke Bein beugst du stark, damit du das andere Bei gestreckt im flachen Winkel zur Fahrtrichtung aufsetzen kannst, der Fuß dabei 90 Grad zur Fahrtrichtung gestellt; im Grunde ist hier also der T-Stop mitverwurstet.

Im Idealfall macht es kurz "pffft" und du stehst. Du kannst sogar die Stärke der Bremse währenddessen variieren durch Änderung des Aufsetzwinkels. Also, je weiter du aus der Beugung im linken Knie nach oben kommst, desto stärker wird die Bremse. Vorsicht! zu steiler Winkel = Total-Blockade.

Wenn du dir mal den Quarc Slide ansehen möchtest, was darüber lesen oder andere Bremsen kennenlernen möchtest, dann wander mal zu meiner Homepage:
http://www.isudi.de/home/quarc (Flash 5) gehe dort auf "speed".


"Völlig unmöglich!"...


...denkst du vielleicht. Darum wollen nun einen kleinen Kurs durchwandern bis zum perfekten Quarc Slide.


Rückwärts!


Das wird wohl für dich die größte Hürde sein. Du mußt lernen auch beim rückwärtigen Rollen das Gleichgewicht zu halten. Zum Üben könntest du ein ganz leicht abschüssige unbefahrene (!) Strasse nutzen, und dich im zunächst langsamen Rollen durch einen ganz leicht Sprung oder durch Umsetzen der Füße umdrehen und Rollen lassen, vielleicht mal ein paar Kurven probieren. Versuch dies dann bei immer schnellerer Geschwindigkeit. Und versuch dich soweit zu bringen, daß du das Umdrehen mit möglichst kurzer Vorbereitungszeit hinbekommst. Tipp: Laß einen Kumpel (oder eine Kumpeline) spontan ein Zeichen geben, auf das hin du dich schnellstmöglich Umdrehen mußt; dies umgeht jegliche Selbstüberlistung.


Sprung!


Mei o mei! Das kann ja heiter werden. Na, mit etwas Psychologie kriegen wir das schon hin. Also, folgender Ablauf sollte sich dir ins Kleinhirn einschmuggeln: Rollen, hochspringen, kurz vorm Aufkommen, den rechten oder linken Fuss leicht nach hinten schnellen lassen, so daß er auf der vordersten Rolle aufkommt. So kannst du den Sprung federnd abfangen, der Fuss kann nach hinten ausweichen mit Gegendruck fängst du dein Gewicht auf. Das andere bein beugst einfach entsprechend.
1) Beim Abspringen dringend aufpassen, daß du die Kraft senkrecht nach oben steuerst. Leicht nach vorn oder nach hinten gesprungen, und hepp! rutscht du aus, wie auf ner Bananenschale. Einfach mal mit kleinen Hüpfern üben und ein Gefühl bekommen.

2) Kurz vor der Landung den Fuß nach hinten klappen, aber nicht (!) das ganze Bein nach hinten strecken, sonst gibt's keinen Spielraum zur Federung. Außerdem verpufft dann deine ganz Sprungenergie nur darin, daß Bein in einem anstrengenden Akt nach oben zu wuchten. ist schädlich und sieht zudem auch noch albern aus (Codename: Ballerina).

3) Wenn du nach dem Absprung die Bein hochziehst und zur Landung wieder bis kurz vor den Boden streckst, schaffst du sehr hohe Sprüng uuuuunnnnd du landest sehr leicht und leise. Das ist sportlich und hat hohen Coolness-Faktor und gibt sehr gute Stabilität.


Sprung + Drehung?


Jop, auch das geht. Auch wieder langsam anfangen. Mal fast im Stehen probieren, die obige Sprungtechnik zu kombinieren mit einer Halbdrehung in der Luft. Erst ganz klein, aber versuch dann nach und nach die Füße immer weiter hoch zu heben und denk unbedingt an das federnde "Landebein".

Tja, und nun wenn das klappt, dann fehlt nicht mehr viel bis zur Vollendung des teuflischen Quarc Slides.

Wenn du nun deine rückwärtsgedreht durchgehupfte Schraubennudel durchführst, achtest du darauf, das linke Rollbein bei der Landung möglichst tief zu beugen, da andere Bein streckst du und landest mit dem quer zur Fahrtrichtung gestellten Fuß. Wenn du extrem tief in die Knie gehst, wird's dir passieren, daß du mit der Schiene oder den Schrauben den Asphalt pflügst. Die sprühenden Funken sind zwar sehr publikumstauglich, aber das wollen wir lieber vermeiden. Du mußt also drauf achten gerade soweit oben zu bleiben, daß du gerade noch nur auf den Rollen rutschst. Wichtig: Gewicht auf dem Rollbein lassen. Du wirst nun merken, in dieser flachen Lage rutsch du schön vor dich hin, aber der Bremseffekt ist der des Fahrrads meiner Oma. Wenn du nun aus der Kniebeuge herauskommst, spürst du, wie die Bremswirkung drastisch zu nimmt. Aber: nicht gleich zu weit oben anfangen, sonst blockiert die Bremse, und du schlägst entweder über, oder - wahrscheinlicher - die Füße rutschen nach links oder recht davon, ein stolpernder Kasper ist das Ergebnis, wiederum sehr publikumswirksam.

So, und wenn das alles klappt, dann heißt es wieder: solang über und optimieren, bis man das ganze möglichst spontan kann. Denn dann kann man im günstigen Falle aus hoher Geschwindigkeit einen Bremsweg von ca. 2 Metern, was nur wenige andere Bremsen leisten, der geschwindigkeitsfähige T-Stop braucht sehr lang, und der Zirkel und U-Turn (s. meine HP :) sind ab einer bestimmten Geschwindigkeit gefährliche Verletzungs-Bomben. Exoten wie der Power Slide wiederum erforden artistisches Können und hohe Virtuosität um gut zu funktionieren. Also schaut euch doch mal meinen kleinen Quarc Slide an, vielleicht gefällt er euch ja.

Und gebt mir unbedingt Feedback, wie es euch dabei ergeht und wie leicht er zu erlernen ist und in welchen Situationen sich seine Stärken oder Schwächen gezeigt haben.

Quarc



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Publiziert am 13.07.2001. Verantwortlich für den Inhalt ist allein der Autor. Ein Artikel gibt ausschliesslich die Meinung seines Autors wieder, nicht die der webpool GmbH.
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